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Das Blech

Auch bei den Rauschinstrumenten wie Becken (Cymbal), Hi Hat oder Maracas wird eine Impulsaufbereitung benötigt. Diese steuert einen Hüllkurvengenerator der meist nur aus einen sich entladenden Kondensator mit Verstärkerstufe besteht. Der nachfolgende VCA (oder Modulator) besteht aus einer Transistorgrundschaltung (Kollektorschaltung) deren Arbeitspunkt fern jeder Verstärkung liegt. Nur durch die Hüllkurve wird der Arbeitspunkt kurzzeitig so verschoben, dass ein Eingangssignal hörbar wird. Das ist alles andere als HiFi, wobei Verzerrungen bei einem Rauschsignal nicht viel Veränderungen bewirken. Am Kollektor sitzt dann noch ein LC Filter, der das Rauschinstrument nach Bedarf filtert. Dazu würde ein Kondensator genügen, die Spule macht aber das typisch zischende Geräusch einer alten Beatbox aus, das teilweise wie ein geflangtes Signal klingen kann. Zusätzlich wurden bei einigen Beatboxen der LC Filter so konzipiert, dass er kurz zum Schwingen angeregt wird (siehe Trommelnachbildungen). Allerdings bei einer Tonhöhe um die 10 KHz womit das metallische Anschlaggeräusch eines Beckens simuliert werden soll. Letzteres ist eher selten anzutreffen, da kein Trimmpoti zum justieren dieser Funktion vorgesehen ist. Durch Bauteilalterung werden die meisten Schwingkreise auch nicht mehr zum Schwingen kommen.

In den meisten Beatboxen wird man Abwandlungen dieser Schaltung finden, das Prinzip bleibt aber immer das Gleiche.
 

Der PN Übergang eines Transistors erzeugt bei angelegter Spannung ein Rauschen, dass einfach verstärkt werden kann. Die Filterung sollte nach der Gate Schaltung erfolgen, der Bastler kann aber auch den Aufwand betreiben und ein bereits gefiltertes Rauschen verwenden.


 

Ein Pseudo Rauschgenerator ist obiges rückgekoppeltes Schieberegister. Es erzeugt eine Zufallstreppenspannung die sich je nach Taktfrequenz erst nach Stunden wiederholt, deswegen "Pseudo". Die Taktfrequenz regelt auch im groben das Spektrum des Rauschens, also eher tief oder hoch im Klang. So kann man ohne Filterung schon den Grundsound des Instrumentes bestimmen. In ähnlicher Form wurde diese Schaltung beim Elektor Formant eingesetzt. Bisher hab ich sie in Rhythmusgeräten nur in den Fricke Analog Geräten gefunden. Also Taktgenerator kann man auch unten gezeigten Mutlivibrator mit CMos Schmitt Triggern verwenden. Der Eingangstransistor entfällt dann und das Signal wird direkt an Pin 3 eingespeist.

Diese Schaltung hab ich mal "Multioszillatoren Schaltung" genannt, weil man mindestens 2 Oszillatorsignale mischen muss um ein halbwegs metallisches Geräusch zu erzeugen. Im Prinzip handelt es sich um eine primitive Art der FM Synthese. Da Rechteckoszillatoren verwendet werden, entstehen entsprechend viele Seitenbänder der Obertöne. In der obigen Schaltung wird nicht einmal Frequenzmoduliert, sondern nur gemischt. Manchmal kommen zum Mischen auch ein  Exclusiv Or Gatter zur Anwendung.
Diese Schaltung wird ab . ca Mitte der 70er Jahre für Blechinstrumente verwendet. Sollten Trimmpotis vorhanden sein, sind diese mit Vorsicht einzutellen, da es zu ziemlich hässlichen Klängen kommen kann.

In der Roland CR 78 kommt diese Schaltung als "Metal Beat" zur Anwendung, die dem Hi Hat, das mit herkömmlichen Rauschgenerator erzeugt wird, zugemischt werden kann.
Die Nachfolger CR 8000, TR 606 und TR 808  verwenden für Becken und Hi Hat Klänge nur noch diese Schaltung.

Hier nochmal eine ähnliche Schaltung. T1 dient zur Impulsformung, C6 erzeugt durch Entladung die Hüllkurve die den Arbeitspunkt von T3, den eigentlichen  Verstärker ansteuert. Am Eingang des Verstärkers liegt ein durch T2 erzeugtes Rauschsignal. Die 100mH Spule und der 22nF Kondensator filtern das komplette Signal noch einmal bevor es über P3 und C11 einem Mischverstärker (nicht im Bild) zugeführt wird.
 
 

Die Open und Closed Hi Hat werden mit meist nur einem Verstärker nachgebildet. Es gibt lediglich 2 Impulsformer und 2 unterschiedliche RC Glieder, die die Zeitkonstante des Abklingens bestimmen. Kommt dann noch ein Accent Signal dazu, versteht man, wieso mit einer Roland TR 606 so komplexe, groovige Hi Hats erzeugt werden können. Je nach Geschwindigkeit der Triggerung und nach Ladezustand der zeitbestimmenden Kondensatoren, verschiebt sich der Arbeitspunkt des Verstärkers, da ja 2 Spannungen zugeführt werden und eventuell vorhandene Restladungen des Kondensators addiert werden.

Die Einzelinstrumente abzusamplen und dann im Sampler anzusteuern wird spätestens beim Hi Hat zu unbefriedigenden Ergebnissen führen und nie an eine Original Beatbox heran kommen. Da macht dann auch noch die Spulenfilterung durch die Unlinearitäten  ein Strich durch die Rechnung.
 


1. Die Trommeln Die Trommeln (Toms, Snare, Bass Drum, Bongo, Conga usw)

3..Die Trommeln Die Percussion Instrumente (Holz, Cowbell, Tambourine, Hand Clap usw.)
4. Die Trommeln Noch mehr Percussion Instrumente (Maracas, Quijada, Guiro, Metal Beat)
5. Die Trommeln Die Rhythmenerzeugung (Mechanisch, Diodennetzwerk, ROM)
6. Die Trommeln Die Rhythmenerzeugung (EProm, RAM, Prozessor)
7. Die Trommeln Taktgenerator (Start/ Stop, Synchronisation, Din Sync.)
8. Die Trommeln Das Signal (Mischverstärker, Einzelausgänge usw.) und der der Saft (Netzteile: Aufzucht und Hege)
9. Die Trommeln Digitale Klangerzeugung
10Die Trommeln Zu guter Letzt


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