Böhm Digital Drums

Die Deutsche Linn Drum. Die Digital Drums kostete nur ein Bruchteil der Linn Drum und bot zu den 180 Preset Rhythmen noch ein Begleitautomatik, mehr Instrumente und eine grössere Anschlagdynamik, da manchen Instrumente (Snare, Bass Drum, Toms; Hi Hat, Becken, Maracas und Tambourin) mehrfach auf dem Bedien-Panel vertreten sind und unterschiedlich in der Lautstärke programmiert werden können.

Ganze 24 digitale Instrumente stellt der DD zur Verfügung, dazu kommen nochmal 20 der vorhandenen Instrumente mit anderen Lautstärken oder anderem Stereo Panorama.
 

Instrument Display Kanal Lautstärke
Bass Drum bd 1 8
Hi Hat Closed Hc 2 8
Cymbal ride Cy 3 8
Snare Drum Sd 4 8
Maracas 1 nA 5 8
Cowbell Co 6 7
Tom 1 t1 1 7
Cymbal ride Cy 2 7
Crash Cymbal Cr 3 8
Roll rL 4 7
Tambourin 1 tA 5 7
Tom 3 t3 8 9
Tom 2 t2 1 8
Hi Hat sticked closed HS 2 6
Crash Cymbal Cr- 3 6
Brush br 4 7
Tom 1 t1 7 7
Hand Clap Cp 6 8
Tom 3 t3 1 6
Hi Hat open Ho 2 6
Tambourin 2 tA 3 7
Rim Shot rS 4 7
Tom 2 t2 7 8
Tom 4 t4 8 7
Stop Channel 1 SO 1 1
Stop Channel 2 S1 2 1
Stop Channel 3 S2 3 1
Stop Channel 4 S3 4 1
Woodblock Uo 5 7
Conga 1 C1 8 7
Tom 4 t4 1 6
Hi Hat closed Hc- 2 5
Maracas 2 nA 3 8
Brush br- 4 5
Claves CL 5 7
Conga 2 C2 8 7
Bass Drum bd- 1 6
Hi Hat stickes closed HS- 2 5
Bongo 1 b1 3 7
Rim Shot rS- 4 5
Tom 1 t1- 7 5
Tom 3  t3- 8 7
Snare Drum 2 Sd 1 8
Hi Hat open Ho- 2 4
Bongo 2 b2 3 7
Snare Drum Sd- 4 6
Tom 2 t2- 7 6
Tom 4 t4- 8 5

Die Preset Rhythmen setzen sich aus 36 Grundrhythmen zusammen, die  fünffach variiert werden können. Zu jedem Rhythmus gibt es dazu noch ein Break, zu jedem Grundrhythmus ein Solo á 2 Takte und ein Solo á 4 Takte. Die Breaks und Solis können auf Fussschalter- oder Tastendruck, automatisch per Zufall oder als 4. beziehungsweise 8. Takt eingefügt werden.
Die Grundrhythmen werden mittels der 18 Pattern Taster und einen Ebenen Umschalter abgerufen. Die Variationen können über 4 weitere Drucktaster abgerufen werden. Ein Tastendruck während des Spiels bewirkt ein Wechsel des Rhythmus zum Taktende. Der mit "Free Pattern" bezeichnete Taster ruft die 36 programmierbaren Patterns ab. Dazu können auch noch je 36 Solis á 2 und 4 Takte und je ein Break programmiert werden.
 
 

Pop I Marsch-Fox...Western-Fox
Pop II Marsch-Beat...Polka
Pop III Marsch
Pop IV 6/8 Marsch
Disco Walzer
Reggae Musette...Jazz-Waltz
Rock Slow Waltz, Bolero,9/8
Rock Shuffle Country Waltz
Slow Rock Mambo
Funk Limbo
5/4 Samba
7/4 Bossa Nova
Slow Fox Tango
Shuffle Fox Bajon
Foxtrott Cha Cha
Swing Rumba
Jive ....Rock´n´Roll Beguine
Twist Paso Doble

Zu den programmierten Rhythmen wird auch die Lautstärke der Instrumente in den Stufen von 1-9 abgespeichert, ein Stimmen der Instrumente und ein programmieren des Stereo Panoramas ist nicht vorgesehen, optional stehen aber 8 Einzelausgänge zur Verfügung, bei denen bestimmte Instrumentengruppen zusammengefasst werden.

Manche Instrumente sind auch Doppelt, mit jeweils gegensätzlichen Stereo Kanal  vorhanden und es kann somit ein Rechts / Links Wechsel programmiert werden.

Preset- und programmierte Rhythmen können miteinander zu Sequenzen  zusammengefasst werden. Auch Tempis sind programmierbar und können über den Bereich von 35 bis 285 BpM oder in einem vorprogrammierten Tempo Plus/ Minus 30 BpM) eingestellt werden. Der DD hat eine automatische Humanize Funktion, die sich nicht abschalten lässt. Es werden je nach Instrument mehr (z.B. Becken) oder weniger (Bass Drum) lange Verzögerungen in den Ablauf der Patters eingefügt um so einem menschlichen Spiel zu  entsprechen.

Die Taktart kann von 2 bis 7 Viertel Takt ausgewählt werden. Die Quantisierung der  Vierteltakte reicht von 1/4 bis 1/64 Schläge pro Takt. Ein Pattern kann bis zu 32 Takte beinhalten, maximal aber nur 128 Taktunterteilungen. Das heisst, dass man bei der Quantisierung aufpassen muss, da sonst das Pattern nicht mit voller Taktklänge gespielt werden kann.
Wem das jetzt zu hoch ist kann es auch wieder vergessen, man muss so ein Gerät schon mal bedient haben um es zu verstehen ;-)

Programmiert werden kann "Step by Step" oder "Real Time". Für Letzteres steht ein Metronom zur Verfügung.

Im 4 stelligen 7 Segment Display können Tempo, Instrumenten Lautstärke und Pattern, sowie Sequenz Namen editiert werden. Ein Name kann über die 18 Rhythmustasten und der Shift Taste eingegeben werden.

Daten können mittels Cassetten Interface gesichert werden. Der interne Speicher ist nicht flüchtig, ich gehe aber davon aus, dass er, wie zu dieser Zeit üblich, mit einer Batterie gepuffert wird. An der Rückseite des Gerätes befindet sich auch ein Protect Schalter der gegen versehentliches Überschreiben des Speicherinhaltes schützt.

Eine Din Buchse bietet eine Synchronisation zu anderen Geräten an. Die Anschlüsse entsprechen aber nicht dem DIN Sync von Korg oder Roland! Der danebenliegende "Interface" Anschluss kann nicht nur zur Datensicherung, sondern auch als Sync to Tape Interface dienen. Vorraussetzung ist das Umlöten einer Brücke im Inneren des Gerätes.

Weitere Funktionen bietet der Begleitautomat, der hier nicht näher beschrieben werden soll, da er bei meinem abgebildeten Gerät auch nicht eingebaut ist.

Die Digital Drums waren auch als Bausatz lieferbar und konnten auch ohne Einzelausgänge, Begleitautomat, Kopfhörerverstärker oder Programmiereinheit bestellt werden. So konnte man sich Stück für Stück zu seiner Deutschen Linn Drum für wenig Geld vorarbeiten.

Einziger Nachteil: Sie kommt im Sound nicht an die Linn Drum ran, bietet aber dafür andere Features die sie so interessant gemacht haben, dass unter anderem auch Tangerine Dream so eine Kiste hatten, z.B. super Preset Rhythmen.

Boehm bot zu den Digital Drums auch Pads an, die über optionale Triggereingänge angeschlossen wurden. Auf dem Bild sehen die Pads ziemlich labil aus und konnten sich deswegen wohl auch nicht durchsetzen.

Die Digital Drums gab es auch mit eingebauter Tastatur und als 19" Rack Einschub, sowie als Festeinbau in den zahlreichen Boehm Orgelmodellen. Beim Gebrauchtkauf sollte man unbedingt auf die Ausbaustufen achten und ein Fertiggerät den Bastler Geräten vorziehen. Die komplexe Digital Technik ist halt doch etwas Störungsanfällig und man sollte sich nicht einbilden so ein Teil mal auf die schnelle wegen einem Drahtbruch reparieren zu können. Meist sind die Fehlerursachen komplexer.

Der DD ist gross und schwer, wer den Boehm Flachsound mag, aber nicht unbedingt seine Rhythmen selbst programmiern muss,  kann auch zu der Alternative DD Rocky oder DD Music greifen, wenn man sie bekommt
 


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