Sequential Circuits Drum Tracks
Ein Drum Computer Klassiker aus den 80er Jahren, der in einem Zug mit Linn und Oberheim genannt werden muss. Der SC Drum Tracks ist serienmässig mit Midi ausgestattet und damit der erste seiner Klasse mit diesem Feature. Auch in der Bedienung, den Bedienelementen und dem Konzept merkt man an, dass hier die Softwarerealisierung sehr gut durchdacht ist. Aber auch Hardwaremässig gibt es einige Vorteile gegenüber den Konkurrenten von Linn, Emu und Oberheim.
Die 13 in Eprom gespeicherten 8 Bit Instrumente sind über 6 Kanäle mit entsprechenden Einzelausgängen abrufbar. Pro Kanal kann nur ein Instrument gespielt werden, was meist auch Sinn macht.
Channel
1 |
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2 |
Channel
3 |
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4 |
Channel
5 |
Channel
6 |
Bass
Drum |
Snare |
Tom
1 Tom 2 |
Crash
Cymbal Ride Cymbal |
Closed
Hi Hat Open Hi Hat |
Claps
/ Tambourine Cowbell / Cabasa |
Die
Instrumente können in Tonhöhe und Lautstärke durch Knopfdruck
und Drehregler einfach programmiert und individuell in Patterns eingebaut
werden.
Programmiert werden kann im Realtime Modus über die Instrumenten Tasten
oder Midi. Pro Note werden Lautstärke, Accent und Tonhöhe abgespeichert.
Dazu kommen 5 Swing Varianten von 54 -70 % in 4er Schritten.
Die
Schläge pro Takt können von 1-99 oder variabel programmiert werden.
Die maximal Auflösung beträgt 1/96tel und entspricht somit dem Midi
Clock.
Im Song Mode können Lautstärke und Tempowechsel programmiert werden.
Es
können maximal 99 Patterns mit einer Länge bis zu 100 Takten programmiert
werden. Dazu können 99 Songs a 100 Steps abgespeichert bei einer Gesamtspeicherzahl
von 3298 Noten. Der Speicher war halt noch knapp un teuer in den 80ern. Der
Speichrr ist mit einem Akku gepuffert und somit nicht flüchtig. Wie damals
üblich gibt es ein Kassetteninterface zur Datensicherung auf Kassette.
Das Tempo ist zwisch 40 und 250 Schläge pro Minute einstellbar.
Zur Synchronisierung nimmt man Midi oder nutzt den Eingang des Kassetteninterface im entsprechenden Modus (Sync to Tape). Der Sync Eingang verarbeitet dann Eingangssignale mit 24, 48 oder 96 PPN, 1,5 Volt ansteigende Flanke. Der Metronom Ausgang kann auch als Trigger Out verwendet werden der mit 24 oder 48 PPN synchonisiert. Er läuft nur bei der Wiedergabe. Zum Kassetteninterface Ausgang kann auch der Clock Ausgang mit 24 oder 48 PPN anderes Equipment ansteuern. Beide arbeiten mit 5 Vpp Impulsen. Letzterer ist Gleichstrom gekoppelt.
Dazu
gibt es noch 2 Fussschalteranschlüsse für Start / Stop und Next
/ Repeat. Letzteres dient zur Auswahl der Patterns.
Das Midi Interface versteht Note Numbers mit 16 Dynamik Stufen, ist also Anschlagdynamisch.
Default Einstellung nach dem einschalten ist der Omni Mode, kann aber auf
Poly Mode umgeschaltet werden. Im Protokoll werden ausgewertet: Song Position
Pointer, Songwahl, Midi Clock, Start / Stop / Continue und System Reset (Panic).
Der
SC Drum Track ist ein typischer Vertreter der 80er Jahre 8 Bit Drummer, der
viele Features bietet, die andere Geräte in der Preisklasse nicht hatten.
Z.B. 4 EProms Speicher alleine für das Crash Becken und somit eine entsprechend
lange Ausklingdauer oder die programmierbare Stimmbarkeit der Instrumente.
Da SC massgeblich an der Entwicklung und Verbreitung des Midi Standards beteiligt
war ist es nur verständlich, dass die Drum Tracks ein Midi Interface
mit den damals üblichen Implementationen serienmässig an Bord hat.
Viele Möglichkeiten wurden Software mässig umgesetzt, was sich sicherlich
im Preis bemerkbar machte, aber nicht jedermans Geschmack war, weil halt doch
einige Regler und Knöpfe wegfallen.
Wer eine Drum Tracks allerdings schon bedient hat, hat sicher auch festgestellt,
dass sie sehr einfach und intuitiv zu bedienen ist und sicherlich auch von
der Bedienung her Massstäbe setzte.
Das die damals neue 8 Bit Prozessor Technik nicht nur nüchtern emotionslose Theoretiker hervorbrachte zeigt obiger Ausschnitt aus dem Platinen Lay Out. Im SC Prophet Synthie ist auf dem Platinen Lay Out ein Buddha zu sehen und angeblich wurden in das Betriebssystem des Gerätes Programm Schleifen in Form von Mantras programmiert. Zur Erinnerung, Anfang der 80er Jahre kam es zu einem weiteren Höhepunkt des Kalten Krieges in dem die USA zum Ausgleich Mittelsteckenraketen in Europa stationiert hat, was zu massiven Protesten in der europäischen Bevölkerung und zur Friedensbewegung führte.