Simmons SDS 800+200
Gleich
vorweg, das SDS 200 ist nur eine SDS 800 Erweiterung mit 2 Tom Modulen. Das
SDS 400 erweitert dementsprechend um 4 Tom Module und wird deswegen nicht
extra beschrieben.
Im Gegensatz zum SDS V oder SDS 7 handelt es sich hier um eine "billigere"
Kompaktversion, die weder zugentlastete XLR Stecker zur Verkabelung verwendet
und klanglich zwar an Simmons erinnert, aber nicht so ganz den Druck hin bekommt
wie die vorgenannten Kult Drum Brains der Firma Simmons.
Im Gegensatz zum SDS 8 sind die Bass Drum und Snare
Drum Module unterschiedlich zu den Tom Modulen aufgebaut. Anstatt eines dritten
Toms findet sich hier ein "Run Generator", der die Tonhöhe
der Module mit einer Treppenspannung moduliert. Eigentlich ein ziemlich unbrauchbarer
Effekt, da sich das Tempo und Tonhöheverhalten nur sehr ungenau einstellen
lassen und das ganze deswegen für Livespiel kaum einzusetzen ist. Der
Generator wirkt nur auf Tom 1 ein und kann als Zufallsgenerator für die
Tonhöhe verwendet werden und mittels Taster oder Fussschalter aktiviert
werden.
Allen Modulen gleich sind die Regler:
Sensitivity
(mit Trigger LED)
Filter Pitch
Filter Sweep
Tone Pitch
Bend
Decay
Balance (Noise /Tone)
Click Level
Instrument Level
Der Bend Regler regelt beim Bassdrum nur die abfallende Tonhöhe, während
die anderen Module eine Mittelstellung ohne Tonhöhenänderung besitzen
und abfallend oder ansteigende Tonhöhe geregelt werden kann.
Pro Modul gibt es einen Regler der jeweils Instrumentspezifisch ist:
Beim Bass Drum "Click Pitch", bei der Snare "Resonance"
und beim Tom "2nd Skin". Diese Regler unterscheiden das SDS 800
vom SDS 8 vor allem in den klanglichen Möglichkeiten. Die Begriffe sollten
sich selbst erklären, der 2nd Skin Effekt simuliert ein zweites Trommelfell,
bzw. Öl gedämpfte Felle und klingt sehr interessant und unverbraucht.
Der Levelregler
regelt die Lautstärke oder das Panorama, je nach Ausgang der benutzt wird.
Dazu gibt es noch einen Master Volume und je einen Volume Regler für rechten
und linken Kanal, sowe einen Stereo Kopfhörerausgang.
Eine weitere Anschlussbuchse in DIN Norm Ausführung ist für den Anschluss
des hauseigenen Sequenzers SDS 6 gedacht.
Während das SDS 8 das "SDS V für Arme" ist, kann das SDS
800 etwas unterschiedlichere Klänge produzieren. Als Klangerzeugung kommt
ein CEM 3394 IC zum Einsatz, der eine komplette Synthesizer Einheit mit VCO,
VCF und VCA enthält. Die Hüllkurve ist bei einem Drumsynthesizer relativ
einfach generiert, fertig ist das SDS 800. Vermutlich durch den Chip werden
dann die Effekte (eigentlich Nebeneffekte) wie Resonance oder 2nd Skin möglich,
in dem die Güte Q des Filters zusätzlich eingestellt werden kann.
Die Verwendung des IC´s lässt auch ein Tunen des Synthies zu, denn
er bietet einen Audio Eingang mit Mischer, 3 Wellenformen mit pulsbreitenmodulierten
Rechteck und spannungsgesteuerten Resonanzregelung. Wer im Besitz des Datenblattes
und des Schaltplanes des SDS 800 ist hat freie Tuning Auswahl und kann z.B.
noch einen LFO mit einbauen.
Durch die Verwendung des IC´s ist vermutlich aber auch die Dynamik etwas
geringer, als beim SDS V oder SDS 7, aber es klingt alles
verdammt gut nach Simmons und mit einem EQ und Kompressor/ Limiter kann man
den Knall ja auch noch etwas bearbeiten. Und es schont die Boxen.