Crumar OMB-2
OMB-2
steht für One Man Orchestra, also ein Begleitautomat. Bass, Schlagzeug,
Rhythmus in einem. Nachdem das Gerät in den späten 70er auf den
Markt kam klingt es auch etwas spartanisch, schaut aber Cool aus ;-)
Witzig, aber brauchbar auch der Fernbedienungskasten der mit einem dicken Kabel
mit dem Pedal und somit mit der Sounderzeugung und Stromversorgung verbunden
ist. Mittels Gewinde kann er auf ein Stativ geschraubt werden. Ein
Lautstärkeschweller ist Ehrensache für einen Alleinunterhalter
und ein paar Fussschalter runden die Sache ab. Nun aber zum Rhythmusgerät:
Die Rhythmen:
Waltz |
Tango |
March |
Slow Rock |
Swing |
Rock |
Beguine |
Bossa Nova |
Sie
werden aus einem M252 Chip generiert und die spartanische Anzahl an Instrumenten
(Bass Drum, Snare, Claves, Brush, Hihat) lässt nichts gutes ahnen. Die
Sounds im Zusammenspiel klingen allerdings recht gut und vor allem eher an
die 60er
Jahre Maschinen. Mag aber auch an meinem Exemplar liegen, da Bauteilalterungen
solche Geräte schon ziemllich unterschiedlich klingen lassen. Die Bassline
des Auto Basses und die Akkorde der Akkordautomatik tun ihr übriges für
einen satten Klang. Es handelt sich ja um eine Begleitautomatik, also spielen
muss man da schon selbst können.
Claves und Brush
sind zuschaltbar um den negativen Begriff "Cancel" mal aussen
vor zulassen. Ein
Tempo- und Volume Regler, sowie eine Down Beat Lampe sind dann auch schon
alles was zum Rhythmusgerät gehört. Ach ja: Rhythm On gibts auch
noch, der schaltet aber nur das Audio Signal ab und stoppt den Rhythmus
nicht.
Der Rest der Bedienelemente gehört dem Bass und der Rhythmussektion die vermutlich eine Gitarre imitiert. Beide Instrumente können im Klang (Tone) und die Gitarre (Chords) im Decay geregelt werden. Anstatt einem Decay gibt es auch einen Dauer Dur-Akkord, dabei fällt aber das Rhythmusmuster der Akkorde weg.
Für den Bass gibt es nur einen unregelbaren Sustain Schalter über dem Pedal. Der Start/ Stop Schalter funktioniert bei mir leider nicht und der Bass Auto/Manual Schalter schaltet bei mir die Automatik aus, so dass die Gitarre verstummt und nur noch die Bassautomatik ertönt. Ob das so richtig ist oder ob ein Defekt vorliegt kann ich leider nicht sagen, aber vermutlich Letzteres. Für Bass und Gitarre (Chords), sowie für die Gesamtlautstärke gibt es noch je einen Volume Regler. Der Bass kann per pedes oder per Automatik mit einem einfachen Wechselbass / Lauf geschaltet werden.
Neben den "Main Out" und "Man. Bass Out" Buchsen (Mono) gibt es noch eine Pitch Regler der ein Stimmen des Gerätes zulässt. Der Fussschweller funktioniert Kontaktlos mittels Optokoppler. In der "Fernbedienung" befinden sich keine aktiven Bauelemente. Die Regler und Schalter werden mittels 35poligen Kabel mit der Tonerzeugung verbunden, ein Beweis, dass mechanische Bauteile mal günstiger als elektronische Bauteile waren, das ist aber lange her ;-).
Mittels 3 Schrauben vor dem Pedal löst man den Gehäusedeckel und klappt ihn auf. Damit wären dann die 2 Platinen mit der Tonerzeugung und Steuerung zugänglich. Solange sich kein Fehler in der Verkabelung befindet ist das Gerät sehr Servicefreundlich, heute aber eher für Bastler und Circuit Bender interessant. Die Tonerzeugung der Akkorde scheint ohne Spezial IC und ausschliesslich mit digitalen Gattern (CMos und TTL) zu erfolgen. Lediglich SAJ110 Teiler ICs aus dem Orgelbau kommen noch zum Einsatz.
Ob
es ein OMB-1 gab weiss ich leider nicht, dafür hat mein OMB-2 die
Seriennummer A24. Ein bisschen gross, ein bisschen schwer, wenig flexibel,
aber es klingt
schon
sehr Vintage die "Ein Mann Band".