Wersi CX5
Digital Drummer der deutschen Orgel Bausatzfirma Wersi / Halsenbach. 1985 erschienen sorgte er mit seinem Preis- Leistungsverhältnis für Aufsehen. War er doch für den Einsatz mit E Drum Pads konzipiert, hatte Midi, Cartridge Speicher, Einzelausgänge und zahlreiche Sample Sounds.
Wie es sich für einen Drummer für Alleinunterhalter gehört, werden auch zahlreiche Preset Rhythmen mitgeliefert. Programmierung ist nur Real Time, dafür aber auch mit Pads und dem dazugehörigen Interface möglich.
Die eh schon zahlreich vorhanden Tasten sind teilweise mit bis zu 4 Funktionen belegt, weswegen der Hersteller eine Maske zur besseren Bedienung beigelegt hat.
Das stabile Gehäuse wurde in Weiss, Anthrazit und Rot vertrieben. Die Taster sind von guter Qualität, eigenen sich aber weniger zum Live mitspielen, obwohl einige Sounds nur über diese Taster abgerufen werden können.
Die Pads sind laut Testberichten nicht von schlechten Eltern, habe aber noch nie welche live gesehen!
Pads und Interface. An
letzteren kann ein Fussschalter für die Hi Hat angeschlossen
werden
Einige Daten:
64 Rhythmen (einschließlich
64 Intros + 64 Breaks) fest programmiert
32 Rhythmen (einschließlich
32 Intros + 32 Breaks) programmierbar im RAM
32 Rhythmen (einschließlich
32 Intros + 32 Breaks) in Cartridge (RAM) speicherbar
Somit sind mit Cartridge
128 Rhythmen abrufbar!
26 digital abgespeicherte Instrumente und Effekte, sowie eine analoge Synthedrum
- Bassdrum Disco, Soft,
Rock
- Snare Drum Soft, Disco
- Hihat sticked, open
- Conga high, low
- Tom high, lowCymbal
Ride, Soft, Crash
- Rimshot
- Handclap
- Triller
- Woodblock
- Cowbell high, low
- Maracas
- Brush
- Tambourin
- "Hey"
- "Aha"
- Timpani
- Synthedrum (analog,
also kein Sample)
Cartridges
16 der 27 Instrumente
sind von Hand auslösbar, allerdings auch teilweise nicht programmierbar
Der Speicher speichert
16 "Sequenzen" und insgesamt 432 "Takte".
Der Tempomat gibt den
ausgewählte Preset Rhythmus in einem festen "Ideal" Tempo wieder.
Die Gesamtstimmung alle
Instrumente ist regelbar.
In dem 16 stelligen Display
wird die Bedienerführung, das Tempo und die editierbaren Rhythmusnamen
angezeigt.
Über ein Interface
können 8 Pads angeschlossen werden, die ein 8stufiges dynamisches
Spiel der Samples erlauben. Die Zuordnung der Pads zu den Instrumenten
läßt sich abspeichern. Das Pad spielen funktioniert auch bei
laufendem Rhythmus und dieser kann zusätzlich zu Übungszwecken
im Pegel gedämpft werden.
Zusätzlich zu den
Instrumenten können 23 verschieden gestimmte Tom Tom und 13 verschieden
gestimmte Timpanis auf die Pads gelegt werden. Eine Kesselpauke (Bei der
Bausatzversion als Option lieferbar) läßt sich über eine
Oktave auf der Tastatur spielen.
Als zusätzliche
Speichermedien stehen Cartridges oder das Cassetteninterface zur Auswahl.
Zur Synchronisation
stehen das Midi Interface und ein Sync. to Tape Ein-/ Ausgang zur Verfügung.
Die Instrumente sind
auf 8 Einzelausgänge gelegt oder über die Stereo Klinkenbuchse,
an der auch ein hochohmiger Kopfhörer angeschlossen werden kann, abgreifbar.
Zum programmieren wäre
zu sagen, dass jedes Instrument in 8 Lautstärkestufen eingestellt
und zu jedem selbst programmierten Rhythmus ein Idealtempo mitprogrammiert
werden kann. Bei Padbetrieb muss nach dem Einschalten den Padsounds erst
eine Tonhöhe zugewiesen werden.
Das Gerät kann als
Midi Sync Sender und Empfänger dienen. Die Pad Eingänge dienen
gleichzeitig als Pad to Midi Converter (mit fest zugeordneten Note Numbers)
und es gab sogar ein eigenes 16 Spur Sequenzer Programm für den Commodore
C 64 Computer.
Die Noteninformationen
können auf einen einstellbaren Kanal empfangen und gesendet werden
und reagieren beim Empfang 8fach anschlagdynamisch.
Vom Preis- / Leistungsverhältnis
( Neupreis ca. 2000.-DM) war dieses Gerät beim Erscheinen eine wirklich
Super Maschine und auch heute noch sind die Sounds voll akzeptabel. Die
Möglichkeit des Bausatzes war für weniger betuchte Musiker eine
erfreuliche Sache, konnte man den CX 5 doch immer wieder etwas erweitern,
wie z.B. die Soundchips oder das Display.
Und das Design macht
auch was her, aber das ist Geschmackssache (und Bediensache, bei Tastern
mit bis zu 4 verschiedenen Funktionen). Der Wersi CX 5 ist neben dem Hammond
(Sakata) DPM 48 wohl der einzigste Drumcomputer mit Steuereingängen
für elektronische Drum Sets. Diese Idee wurde erst später wieder
bei Samplern (Dynacord Add One) und Romplern (Alesis D4) aufgenommen, die
bekanntermassen keinen Sequenzer und nicht soviele Tasten haben.
Wer günstig an so ein Gerät herankommt und auf 8 Bit (oder sinds doch 12 Bit) Sounds aus den 80ern steht, sollte hier zugreifen, aber nur mit der Bedienungsanleitung!