Wersi WM III

Wie unschwer zu erkennen ist die Wersi WM III eine Begleitautomatik im Untermanual einer Orgel. Dazu ist es in hochintegrierten Schaltungen untergebracht und dadurch natürlich auch für den Selbstbau geeigneter. Es erfüllt den Standard der damalig im Handel erhältlichen Heimorgeln der späten 70er Jahre. Die Begleitautomatik klingt auch so und wird hier deswegen nicht besprochen.


 

Die 12 Rhythmen sind

Marsch
Beat
Marsch Beat
Disco
Samba
Cha Cha
Bossa Nova
Tango
Walzer
Slow Rock
Swing
Rock´n´Roll

Die Instrumente sind klassisch analog erzeugt, also mit gedämpften Filtern und den entsprechenden Reglern dazu. Der Beat kommt aus dem Chip. Die Instrumente sind Bass Drum, Snare, Bongo, Holz, Tambourine. Es fällt auf, dass keine Becken oder Hi Hat verwendet werden, aber die Bezeichnungen kommen aus dem klassischen E Orgelbau und für einen deutschen Produzenten auch sehr deutsch gehalten. Die geringe Anzahl an Instrumenten und der Snarewirbel als einzigste Variation lassen den WM III etwas dürftig klingen. Durch abwechslungsreiche Rhythmen wird das wieder etwas kompensiert, aber was heisst bei diesen alten Kisten schon "abwechslungsreich".


 

Das Gerät ist solide gebaut und die Taster, Regler und Knöpfe sind von guter Qualität, allerdings hab ich Soundtechnisch schon besseres gehört und die Idee, dass Gerät in ein extra Gehäuse zu bauen ist wegen der Ausmasse der Frontplatte und der Platine schwer möglich. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, denn andere Orgeln zu dieser Zeit boten meist noch viel Schlimmeres. Auf das Baujahr des Gerätes lässt sich leider nicht schliessen, aber die Verwendung eines Halbautomaten (Bass und Rausch werden durch blossen Tastendruck abwechselnd ausgelöst) war Ende der 70er Jahre wohl nicht mehr aktuell.


Typische Wersi Qualtität? Frisch vom Sperrmüll weg kam die Tastatur mit Elektronik an ein 2x 15 Volt Netzteil. Das abgeschirmte Kabel wurde an einen Mischer geklemmt und schon gings los. Das die Tastenkontakte beim Transport gelitten hatten, ist wohl der Grund, warum der Begleitautomat nicht so richtig will. Das ist aber auch weiter nicht schlimm, da es ein ziemlich primitives Gerät ist, aber das Schlagzeug trommelte sofort los :-)

Wer gerne bastelt und experimentiert hat sicher gute Chancen sich das ein oder andere Rhythmusgerät aus einer alten Heimorgel auszubauen. Eventuell sogar wie hier mit Begleitautomat. Allerdings sollte man sich soundtechnisch nicht zuviel davon versprechen. Wenn möglich vorher mal über einen externen Verstärker anhören.

Das WM III ist sehr übersichtlich aufgebaut und auch die Triggerpunkte sind zugänglich. Allerdings gibt es klanglich und in den Proportionen geeignetere Geräte zum Basteln und Benden.
 


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