Thunderbeat I

Das Thunderbeat I ist wohl das einzigste Modell der Herstellerfirma ohne Namen. Mir sind zumindest keine weiteren bekannt. Es war aber bestimmt eine preisgünstige Alternative zum Simmons SDS 1 Drum Pad mit integrierter Sample Tonerzeugung. Der 8 Bit Sample sitzt in einem auswechselbaren EProm und kann eine Kapazität zwischen 8 und 16 KByte haben. Das Sample Format entspricht dem gängigen Format der ersten EProm Drumcomputer wie Linn Drum, Oberheim D(M)X oder Sequential Drum Tracks. Man sollte aber aufpassen, dass man kein 4 KByte Eprom erwischt oder ein 8 KByte Eprom, dass sich den Speicherplatz für 2 Sounds teilt. Ansonsten kann man diese Sounds auch im Thunderbeat I Pad abspielen lassen.

Die Regler lassen viele Soundeffekte zu, zu extreme Einstellungen führen aber zu Sounds, die wohl kaum jemand im Studio oder Live einsetzen würde. Bis auf den EQ, der den Sample auf die mit dem "Pitch" Regler eingestellte Abtastrate anpassen kann, sind die Bedienelemente von herkömlichen Drum Synthies, wie dem Simmons SDS V bekannt. Ein Anschlagdynamische Hüllkurven Generator kann den Sample-Auslese Vorgang je nach Bedarf modulieren. Gesamplete Natur Toms bekommen so einen E Drum Charakter, aber auch andere Effekte sind möglich. Nachdem das Gerät ca. Mitte der 80er Jahre auf dem Markt kam, wundert es nicht, wenn auch EProms grösserer Kapazität eingesetzt werden können. Hierfür muss man den Umschalter 64K / 128K entsprechend einstellen. Hierbei handelt sich um KBit Angaben. Das macht bei den EProms 27 64 und 27 128 eine Kapazität von 8 KByte, bzw. 16 KByte. Der Preis wäre sonst  zur damaligen Zeit wohl weniger günstig ausgefallen. Nur zum Vergleich: heutige Speicherbausteine für PCs haben eine Kapazität von 128 Mega Byte und sind nur unwesentlich grösser.

An der Rückseite des Pads befinden sich die Output Buchse, ein Mix In zum hintereinanderschalten mehrerer Pads, eine Buchse für ein externes Triggermikro und die Anschlüsse für die Stromversorgung, die einen Ein- und Ausgang vorsieht um mehrere Geräte zu staffeln. Alternativ kann das Gerät auch mit 6 Mignon Zellen betrieben werden. Allerdings ist der Drum Spass dann nicht von allzu langer Dauer.

Mit 35cm Durchmesser ist das Pad auch nicht gerade das Kleinste und man dürfte es auch bei widrigen Bühnenverhältnissen nicht verfehlen können ;-)
Mit der integrierten Halterung kann das Pad von rechts oder links an einem üblichen Tom Halter befestigt werden.

Über Art und Anzahl von Sound Chips ist mir leider nichts bekannt. bei meinem Gerät war ein gesampleter Pistolen Schuss mit dabei, der seine Wirkung nicht verfehlt, wenn man den angeschlossenen Verstärker nur laut genug aufdreht. Im Netz gibt es aber ein DOS Programm, dass WAV Files in den 8 Bit Standard umwandeln und mittels EProm Brenner auf den Chip gebrannt werden kann. Leere Eprom Rohlinge in der Grösse sind allerdings nicht mehr die Billigsten und man tut gut daran sich auch noch ein UV Löschgerät für diese Bausteine zuzulegen. Oder halt einen neuen Sampler mit Triggereingängen.
 


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