Simmons SDS 7
Simmons SDS 7 E Drum Brain. Nach dem SDS V wohl das Teil mit dem höchsten Kultfaktor und vielen Soundmöglichkeiten. Das komplett Prozessor gesteuerte System erlaubt das abspeichern von 15 Parametern bei bis zu 12 austauschbaren Soundmodulen. Da ich selbst nur Snare, Bassdrum und Toms besitze kann ich über Hi Hat und Becken recht wenig sagen. Es sind eh die selteneren Module, die meist nur in Verbindung mit einem Sequenzer und nicht zum Live Spiel eingesetzt wurden.
Beim Vergleich der Module fällt
auch kein grosser Unterschied auf, so dass ich davon ausgehe, dass der Analog
Synthesizer bei jedem Modul der Gleiche ist. Im Gegensatz zum SDS V. Da aber
jede Steckkarte neben der Analogen Tonerzeugung (CEM 3372) auch einen 8 Bit
EProm Sound bietet, der durch 4 Parameter geändert und gespeichert werden
kann, fallen die Klangunterschiede zum SDS V nicht weiter ins Gewicht. Es bleibt
immer noch genug Wumms für die Boxen übrig.
Wer eine HiHat Karte sucht, wird sich schwer tun oder ein Vermögen los.
Wie man eine TOM Karte umbauen kann findet ihr hier.
Jedes Modul besitzt einen Sensitivity und Volume Regler. Die LED zeigen den Triggerimpuls und Programmierbereitschaft an. Nachdem es nur 2 Regler gibt, wird klar, dass alle Parameter Step by Step eingegeben und dann gespeichert werden müssen. Zur Eingabe dient ein leichtgängiges Increment / Decrement Rad, dass mittels Optokopplern verschleiss- und reibungsfrei arbeitet. Ein 2 und ein 3 stelliges 7 Segment Display gibt Auskunft über Kitnummer, Parameter und deren Werte. Die restlichen Tasten dienen zur Auswahl der 15 Parameter:
Der Analog und Digital Teil besitzt 4 gleiche Regler, wobei der Mod Parameter die Intensität einer Frequenzmodulation mittels Sinus LFO steuert.
Die anderen Regler sollten sich selbst erklären. Ein folgender Filter besitzt die Parameter Grenzfrequenz und Resonanz (Güte Q) wie man sie auch von Synthesizer Filtern her kennt.
Decay regelt die Ausklingzeit, die sich auch auf die Tonhöhenmodulation auswirkt. Durch verschieben des Arbeitspunktes mittels den 3 Bend, dem Freq und den Pitchreglern bekommt man aber dennoch genug Soundvariationen zusammen.
Click mischt dem Sound ein Anschlag Klick und Noise ein weisses Rauschen hinzu.
Das Rauschen hat die Simmons typischen kräftigen Höhen und mit hoch eingestellter Resonanz bekommt man auch die typischen fetten Snare und Tom Sounds eines SDS V (z.B. Spliff: Dejavu) hin. Ein direkter AB Vergleich wird zwar weniger (deadly) Dynamik als ein SDS V ergeben, aber dafür gibts ja noch 8 Bit Sounds für umsonst dazu ;-)
Der Mod Speed Regler sollte
sich auch selbst erklären und die Frequenz des LFO geht von langsamen
Sweeps bis in den NF Bereich.
Von hinten ist das SDS 7 wie
gewohnt rustikal für die Bühne ausgestattet. Jedes Modul besitzt einen
eigenen Trigger Eingang und Audio Ausgang mit XLR Anschluessen. Dazu noch jeweils
eine Links / Rechts / Mono Ausgangsbuchse in XLR. Die Klinkenbuchsen stellen
Triggereingänge für einen externen Sequenzer dar. An einer Steckerleiste
kann eine Mempory Expansion angeschlossen werden. Hab ich aber noch keine gesehen
und auch nicht davon gehört. 99 Drumkits sollten auch für den programmierfleissigen
Drummer genügen.
Ein XLR Stecker ist noch für
den Open / Closed HiHat Umschalter und neben Netzschalter und Netzkabelbuchse
gibt es noch den 10poligen Anschluss für die Fernbedienung.
Jawoll, Fernbedienung. In etwas so gross wie ein SDS 8(00), da vermutlich im gleichen Gehäuse. Hab es wegen einem Wackelkontakt im Stecker leider noch nicht ausprobieren können, es erspart einem Drummer aber gerade beim Programmieren einen Rueckenbruch.
Die Zahlen 15, 63 und 127 kommen den 80er Jahre Musiker sicherlich ziemlich bekannt vor und lassen auf ein 8 Bit Mikrocomputer System im Inneren schliessen. Dazu kommt unzertrennlich eine Speicherbatterie, bzw. Akku für die Datenspeicherung im sonst flüchtigen RAM. Das ist auch ein richtiger Schwachpunkt, da es Netzteiltechnisch und Batterie Auslauftechnisch (Leiterbahn ich fress Dich!) wohl des öfteren zu defekten beim SDS 7 gekommen ist, wie mir ein Techniker bestätigte. Sie werden also immer seltener, da ein gewisser Hang zur Selbstzerstoerung besteht. Zudem fangen gerade die Sammelausgangsbuchsen Link / Mono / Rechts, die genau hinter der CPU Platine liegen die Geräusche des Systembusses auf, was in nachfolgenden Verstärkern entsprechend mitverstaerkt wird. Hier empfiehlt es sich die Einzelausgaenge zu verwenden.
Zum SDS 7 gab es natürlich auch eigene Pads. Die 6 eckige Form dürfte wohl jedem bekannt sein und auf spezielle Features will ich hier mangels Kenntnis nicht eingehen. Leider steht im Netz gerade zum SDS 7 so gut wie nichts an Infos, was hiermit hoffentlich fuer den deuutschsprachigen Raum nachgeholt wurde. Wer Links oder Infos hat, bitte mailen (Adresse unten)!
Wer auf Simmons E Drum
Sounds steht und eine Alternative zum SDS V sucht ist mit dem SDS 7 gut
beraten, wenn man eins bekommt.