Oberheim DX
Nachfolger des legendären Oberheim DMX der als Linn Drum Alternative in den Old School Hip Hop Himmel erhoben wurde. Der DX scheint abgespeckter und bietet auch weniger Instrumente, hat aber trotzdem einiges unter der Haube. Die Bedienanleitung ist von 1983 in der ersten Auflage, womit das erste Verkaufsjahr auch klar sein dürfte.
Die 18 angegeben
Sounds sind natürlich nur geschönt, da die meisten Sounds in
2 oder 3 Lautstärken vorliegen. Bei einer gebrauchten D(M)X sind auch
meist die Soundchips gegen andere Sample EProms ausgetauscht, also sollte
man der Beschriftung nicht soviel Vertrauen schenken.
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Die Sounds sind 8 Bit
Breit und in 4 oder 8 KByte EProms untergebracht. Sie sind im Gegensatz
zum DMX alle auf der Hauptplatine untergebracht. Jeder Sound hat einen
eigenen Tuning Regler, der auf der Rückseite nach aussen geführt
ist. Entsprechend dazu gibt es auch Einzelausgänge im 6,3mm Klinkenbuchsen
Format und 3 Buchsen für Stereo und Mono Ausgang. Das Stereopanorama
ist fest verschaltet, wobei Bass Drum und Toms konstruktionsbedingt in
der Stereo Mitte liegen.
Zusätzlich wird
der Click nach aussen geführt. Das alles kann mit Schiebereglern in
der Lautstärke geregelt werden.
Weitere Buchsen sind für das Tape Interface (In / Out), Footswitch (Start / Next), Ext. Clock (In / Out) und Ext. Trig als zusätzliche Synchronisationsmöglichkeit zu den Clock Buchsen.
Das Tape Interface dient nur zur Datenspeicherung und nicht zur Synchronisation. Vor versehentlichen Löschen des Speichers schützt ein Memory Protect Schalter. Der Speicher ist mittels eines eingebauten Akkus gepuffert und muss ab und an mal ausgewechselt werden. Am besten bevor er ausläuft und die Platine zerätzt.
Der Start Fussschalter
startet und stoppt im Pattern Modus und startet und setzt fort im Song
Modus.
Der Next Fussschalter
schaltet bei laufenden Patternmodus die Patternnummer höher oder wiederholt
das laufende Pattern im Song Modus, solange der Taster gedrückt ist.
Alles klar?
Die Clock Buchsen dienen
hauptsächlich zur Synchronisation Oberheim eigener Geräte, während
der Trigger In mit ein bisschen Glück auch fremde Geräte vereint.
Ein weiterer Umschalter
schaltet den Click Ausgang auf einen Triggerausgang um.
Oben abgebildetes Gerät hat neben einem Midi Interface auch noch Triggereingänge in Form einer Sub D Buchse eingebaut bekommen. Im Bild unten sieht man die Verkabelung zu den Instrumenten Tastern.
Ein 12 Tastenfeld und eine 1 zeilige rote LED Anzeige sind die spartaníschen Programmierhilfen. Es können 100 Pattern (hier Sequenzen genannt) und 50 Songs, je nach Speicherbedarf abgespeichert werden. Das Tempo kann zwischen 25- 250 BpM eingestellt werden. Da Speicherchips noch klein und teuer waren, kann der DX auch nur 2000 Events a 6 Noten speichern. Speichererweiterungen waren nicht vorgesehen, sind aber sicherlich von Fremdfirmen angeboten worden.
Die Patternlänge
kann zwischen 1 und 99 Takte betragen. Es stehen Kopierfunktionen für
die Patterns zur Verfügung.
Die Auflösung des
Sequenzers beträgt 1/192tel und kann auf 1/4, 1/6, 1/8, 1/12, 1/16,
1/24, 1/32 und 1/48 quantisiert werden.
Komplette Mikroprozessor Architektur. 2 EProms für das Betriebssystem, 4 statische Rams (6116) und nochmal 5 EProms für 6 Sounds.
Der DX ist zwar nur ein kleiner DMX, konnte aber mit dem DX Stretch erweitert werden. Dazu waren natürlich auch mechanische Eingriffe am Gehäuse notwendig. Vielfach wurden aber auch grössere EProms anstatt der Originale eingesetzt, in denen 2 verschiedene Sounds programmiert sind. Ein zusätzlicher Schalter, der ein "Hi" an den entsprechenden Adresseingang setzt, sorgt dafür, dass der zweite Sound ausgelesen wird. Ein Wechsel des Sounds war somit auch während des Betriebs möglich.
Im Internet gibt es ein Freeware DOS Programm, dass 8 Bit Mono Wav Files in das EProm Format konvertiert. Als Binärdatei können so entsprechend eigene EProms gebrannt werden. Einfacher ging das aber mit dem Oberheim Prommer, der Sampler, Editor und Brenner in einem Gerät vereinte.
Auch zu dem Oberheim DX
gibt es bestimmt noch mehr interessantes zu schreiben. Alles was ich hier
vergessen oder übersehen haben sollte ist aber sicherlich im Internet
zu finden, da es genug Publikationen zu diesem Gerät gibt.