Boss MPD-4 und BP-1

Das MPD-4 ist ein immer noch preisgünstiger Pad to Midi Wandler mit Anschlussmöglichkeiten für 3 zusätzlichen Pads und einem Fusstaster oder Fussschalter.
Als Regler gibt es einen Sensitivity Regler, der die Empfindlichkeit des Pads regelt und einen Value Regler der zur Dateneingabe dient. Ein Sound Set Taster und eine Status LED runden den Bedienteil ab.

Die Rückseite bietet den Netzteilanschluss (ein Batteriebetrieb ist möglich, laut Anleitung aber nur von 2 Stunden Dauer), einen Ausschalter, Midi In und Midi Out Buchse und 3 Klinkeneingangsbuchsen für zusätzliche Pads. Das müssen keine der passenden Boss BP-1 Pads (Bild links) sein, allerdings hab ich noch keine anderen Pads ausprobieren können.

Das "Mäuseklavier" (der 8 fach Mini Schalter) dient zum einstellen des Midi Sendekanals von 1-16 in binärer Form (4 Schalter).

Die anderen 4 Schalter dienen
- zum einstellen vom Midi Mix, d.h., der Midi In wird mit dem Midi Out gemischt,
- zum einstellen der Gate Time, d.h. die Zeit vom Trigger Impuls = "Note On" Befehl bis zum senden des "Note Off" Befehls,

- zum einstellen der Dynamik der Gate Time, d.h. je fester man auf das Pad schlägt (Midi Velocity Wert) umso länger die Gate Time. Macht Sinn beim ansteuern von z.B. Software Synthies.
- und zum Einstellen der Foot Switch Funktion. Der Fussschalter oder Taster wird in eine Klinkenbuchse an der Vorderseite des Gerätes eingesteckt. Bei Druck auf den Schalter können andere Notenumbers, also beim Drumcomputer andere Instrumente, ausgewählt werden. Mit 3 angeschlossen Pads können so 8 Instrumente angetriggert werden.
In der Stellung Hi Hat Pedal Foot Switch wird ein Sound auch beim Drücken des Schalters und auch bei Schlagen des Pads generiert. Dies macht Sinn bei Bass Drum oder Hi Hat Sounds. Dazu wäre anzumerken, dass das MPD-4 zu der Zeit der Roland TR 707 und TR 909 verkauft wurde. Die Grundeinstellung ist deswegen auch auf diese Geräte voreingestellt. Zu dieser Zeit wurde bei den Hi Hat Sounds aber noch nicht zwischen Hi Hat Closed und Hi Hat Stomp Sounds unterschieden.


 
Das einstellen eines Sounds geschieht mittels dem Sound Set Taster und dem Value Regler. Letzterer ist ein normales Potentiometer und entsprechend vorsichtig zu bedienen. Sollte es mal das Kratzen anfangen ist ein vernünftiges Einstellen unmöglich. Zu schnelles drehen führt auch zu keinem sinnvollen Ergebnis. Bei Anschlagen des Pads und drehen des Reglers können Midi Note Numbers mit den Werten zwischen 25 bis 99 gesendet und werden.

Das Einstellen der Notenumbers geht aber auch über einen Learn Modus, in dem zum "Midi In" im Set Modus eine entsprechende Notenumber gesendet wird. Dazu wird eine sogenannte Hand Shake Verbindung zum Klangerzeuger (Drum Computer) benötigt. Also 2 Midi Verbindungen mit dem Klangerzeuger und dem MPD-4.
Dann Sound Set Taster drücken und am Drumcomputer die entsprechende Taste mit dem gewünschten Sound betätigen, fertig.
Zur Kontrolle kann man das Pad anschlagen, dann sollte der gewählte Sound bereits ertönen. Macht er das nicht sollte man die Midi Einstellungen des Drumcomputer checken. Die Midi Kanäle müssen übereinstimmen und Midi Filter und ähnliches sollten ausgeschaltet sein.

Das Gerät besitzt keine Speicher, d.h. nach Ausschalten des Netzteils oder Wechseln der Batterie muss man die Einstellungen des Value Reglers neu vornehmen.
Es empfiehlt sich deswegen die notwendigen Einstellungen am Klangerzeuger selbst vorzunehmen, vorausgesetzt, dieser speichert seine Einstellungen ;-)

Zum BP-1 gibt es nicht viel zu sagen. Das Triggersignal, vermutlich von einem Piezo Trigger, kann über einen Drehregler auf der Rückseite des Gerätes geregelt werden (Sensitivity). Eine Klinkenbuchse stellt das Tor zur Aussenwelt dar. Die Pads funtkionieren auch am Tama TAM 500, Simmons SDS7 und Dynacord P20. Bestimmt auch an vielen anderen E Drum Brains. Der Sens Regler ist da sehr brauchbar.

Kurz und knapp, ein ziemlich vielseitiges und preisgünstiges Teil, wenn man den Gebrauchtmarktpreis beobachtet. Zusammen mit Pads kann man ein kleines Übungs E Drum aufbauen oder man spielt seine Drum Spuren in den Software Sequenzer ein ohne viel Platz zu benötigen. Mit entsprechender Halterung und Stativ kann man es auch als Midi Trigger zu einem Live Drum Set gut gebrauchen, da sollte dann auch die Batterie mit den 2 Stunden Wirkdauer ausreichen. Sicherlich finden auch DJ´s eine sinnvolle Verwendung für das MPD-4.


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