Elrad (Eti) Drum Synth

Man merkt dem Elrad Drum Synthi an, dass er für ein komplettes E Drum System entwickelt wurde, da das Platinenlayout für eine gemeinsame Busplatine mit mehreren Modulen spricht. Bisher sind mir aber nur Einzelgeräte unter die Finger gekommen. Das Gerät, das wohl auch von ETI als Bausatz auf den Markt kam bietet zahlreiche Regler und Möglichkeiten, kann aber soundtechnisch nicht verheimlichen, dass es von Elektronikern und nicht von Musikern entwickelt wurde. Einerseits muß so ein Selbstbauprojekt viel bieten, andererseits darf es einen Hobby Finanzrahmen, vor allem in der Entwicklung nicht sprengen. Jede Menge Regler laden zum Schrauben ein, nur nicht immer kommt etwas sinnvolles dabei raus. Wenn man die Schaltung mal auseinander nimmt, kommt man auch gleich auf einige einfache Modifikationen, die noch mehr Sounds bieten.

Das obige Gerät hab ich günstig im Second Hand erstanden, weil der Verkäufer gar nicht wußte was es ist. Es ist das Originalnetzteil und der komplette Drumsynth ist in einem Standard Elektrik Gehäuse, das schwarz überlackiert wurde, untergebracht. Sehr kompakt, aber mit der Netzspannung sollte man schon vorsichtig sein, wenn das Teil mit auf die Bühne soll!

Unten sieht man den Schaltplan mit der Eingangsstufe und Sensitivity Regler. Es folgt der erste Rampengenerator mit IC 1b und 1c und dem Attack (eigentlich Decay) Regler. Der VCO besteht aus dem Funktionsgenerator IC 8038, der Sinus, Dreieck und Rechteckkurvenformen liefert. Am Eingang des VCOs sind 2Regler für Pitch und Sweep, sowie der Einschalter für den LFO. Unter dem VCO sieht man die Schaltung eines Dreieck- Rechteckgenerators dessen Dreieckwelle den VCO moduliert. Frequenz und Tiefe sind einstellbar. Ein Schalter soll das Dreieck in einen Sinus verwandeln, aber im Endeffekt wird nur ein Kondensator gegen Masse geschaltet. Hier kann man auch modifizieren, da das Rechtecksignal des LFO am Ausgang von IC4a auch für Modulationen verwendet werden könnte. Auch lassen sich mit Dioden im Kopplungszweig bei R18 ansteigende und abfallende Sägezähne erzeugen.

Rechts neben dem LFO befindet sich ein einfacher Rauschgenerator. Über einen zuschaltbaren Kondensator wird das Rauschen etwas gefiltert. Dies Rosa Rauschen zu nennen ist etwas übertrieben. Der Rauschpegel lässt sich stufenlos regeln. An diesem Filter könnte man also noch weitere Modifikationen durchführen, bzw. auch das Filter durch eine dynamische Rampe steuern lassen (Evtl Autowah Schaltung). Dazu wäre aber ein Zusatzplatine nötig.
Einer der Nachteile der Schaltung ist der VCA der aus dem Abschwächer IC 3340 von Motorola besteht. Der IC wird nicht mehr produziert und ist vermutlich auch nur schwer erhältlich. Sicherlich lässt er sich mit einer Abänderung der Steuerschaltung durch einen handelsüblichen OTA (z.B. CA 3080) ersetzen. Der VCA wird durch einen eigenen Rampengenerator (IC 4c und 4d) angesteuert so dass noch ein VCA Decay und Gesamt Pegel Regler dazu kommen. Das VCO Signal am Eingang kann abgeschaltet werden.

Die Verdrahtung der Potis und Schalter zeigt sich als sehr unübersichtlich. Eine Fehlersuche, bei Selbstbauprojekten fast nicht zu vermeiden, wird dadurch ziemlich erschwert. Aber trotzdem ist dies eine der wenigen, wirklich aufwendigen Schaltungen von Drumsynthies die zu dieser Zeit publiziert wurden.


Frontplattenentwurf und ETI Selbstbaugerät wie es bei EBay angeboten wurde.


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