EMU Drumulator

Es begab sich zu Zeiten der Linn Drum, die so manchen Studio Drummer den ein oder anderen Job kostete, als sich EMU aufmachte einen Drum Computer zu entwickeln, der für die breite Masse des Volkes leistbar war, auf das sich auch die Hobby Drummer von ihren Jobs verabschieden durften.

PCM Samples, Einzelausgänge und Synchronisationsmöglichkeiten sollten zur Verfügung stehen, also muss bei den bewegten Teilen wie Regler und Taster gespart werden. Um einigermassen Bedienkomfort zu gewährleisten gilt es, die Software entsprechend zu programmieren und den internen Speicher entsprechend zu verwalten.

Heraus kam der EMU Drumulator im bruchfesten Kunststoffgehäuse, Cinch Buchsen Audio Outs, 4 Spieltaster für die Instrumente, einen Schieberegler für die Dateneingabe, 2 Drehregler für Tempo und Lautstärke, 7 Leuchtdioden für diverse Status Anzeigen und vier 7 Segment Anzeigen. Minimalste Hardware und optimalste Software sprechen nicht unbedingt für hohen Bedienungskomfort, aber für einen niedrigen Preis. Das genügt um Konkurrenz für Oberheim, Linn und Sequential Circuits zu sein.

Der Drumulator hält in 4 ROMs folgende 8 Bit Schlagzeugssamples bereit:  Bass Drum, Snare Drum, Rim Shot, hi / middle / lo Tom, open / closed Hi Hat, Ride Cymbal, Claves, Cowbell und Hand Claps. Die Sounds können nicht gestimmt werden. Die Lautstärke wird in Stufen zwischen 0 und 15 eingegeben. Der Accent wird entsprechend zu der Lautstärkestufe hinzu addiert. Lauter als 15 gehts aber nicht. Zum Spielen der Sounds stehen nur 4 Taster zur Verfügung, die vorher ein Instrument zugewiesen bekommen.

Der Sequenzer speichert 36 Patterns (hier "Segments") in 8 Songs. Da fielen nochmal ein paar RAMs dem Sparzwang zum Opfer. In den Songs werden aber Volume Settings und bis zu 8 relative Tempoänderungen mit abgespeichert. Die Songs können geloopt oder verkettet werden. Mittels Fusstaster kann auch ein Pattern im Song beliebig oft wiederholt werden (Solange Taster gedrückt). Der interne Speicher wird über einen 3 Volt NiCd Akku gepuffert. Datensicherung erfolgt über ein Tape Interface.

Das Quantisieren heisst bei EMU Auto Correct und bietet 1/8, 1/16 und 1/32 und das Gleiche für Triolen an. Eine Swing Funktion lässt Verschiebungen von 54, 58, 63, 67 und 71% zu. Das Tempo lässt sich von 40 - 240 BpM einstellen.

Die 6,3mm Klinkenbuchsen auf der Rückseite sind für Fussschalter Start/ Stop, Fusstaster Repeat, 4x Gate In zum Anschluss von Pads oder Triggern entsprechend der 4 Taster auf der Frontplatte und ein Mix Out, also ein Mono Audio Ausgang.

Daneben stehen als Cinch Buchsen der In / Out für das Cassetteninterface, bzw. dem Trigger zur Verfügung, ein Metronom Out, dass auch als Trigger Out verwendet werden kann und die Einzelausgänge für Lo Tom, Hi / Mid Tom, Clave / Cowbell, Clap, Cymbal, Hi Hat, Snare / Rim und Bass Drum. Die zusammengefassten Instrumente können aus konstruktionsbedingten Gründen (DA Wandlung) nicht gleichzeitig erklingen.

Die Synchronisation kann mittels 24tel, 48tel und 96tel Impulsen erfolgen und deckt damit so ziemlich alle synchronisierbaren Geräte dieser Zeit ab. Computerbastler können sich sogar mittels RS 232 Schnittstelle auf der Platine direkt mit ihren Heimcomputer anschliessen. Software musste dazu aber selbst entwickelt oder von Drittanbietern gekauft werden.

Die Sounds des Drumulators sind legendär, die Handhabung aber etwas unhandlich. 20 Jahre nach erscheinen des Drumulator muss sich niemand mehr Gedanken um Speicherplatz und Bedienung machen. Der Drumulator hat Drumcomputer Geschichte geschrieben doch wer auf alte 8 Bit Sounds abfährt kann sich auf dem Gebrauchtmarkt auch eine Oberheim oder Sequential Circuits Drum Machine erstehen. Jede dieser Maschinen hat ihre Eigenheiten, Kniffe, Tricks, Möglichkeiten. Und jeder User hat andere Vorlieben.

Leider ist es mir hier nicht möglich alle Features des Drumulators hier zu publizieren, aber im Internet gibt es neben zahlreichen Infos auch die englische Bedienungsanleitung zum Download. Dort kann man sich entsprechend weiter Daten rausziehen. Ich persönlich bin noch auf der Suche nach den Serviceunterlagen, bitte mail an mich, wenn sie jemand hat.
 


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