Elektor IC Drum Box B411

 

Der dürftigen Bauanleitung nach ist das Gerät ein Bausatz der Elektronik Versandfirma Salhöfer gewesen, die dafür bekannt waren, dass sie auch Bausätze verkauften, die aus Anleitungen der bekannten Elektronik Zeitschriften wie Elektor abgekupfert waren. Vermutlich versuchte man Ärger zu umgehen, in dem man gleich auf die Frontplatte Elektor druckte und der Zeitschrift bescheid gab. Allerdings konnte ich in den Elektor Ausgaben von 1971 bis 1982 keine Anleitung für diesen Bausatz entdecken, wohl aber kam 1976 eine Anleitung einer IC Drum Box heraus. Sie arbeitete auch mit dem SGS Ates Rhythmus IC M 253 oder wahlweise M 252 und hält sich ziemlich exakt an die Schaltungsbeispiele des Herstellers. Die Original Elektor IC Drum Box Bausatz kam aber als "OK Drummer" auf den Markt, hatte die gleichen Regler und Schalter, unterschied sich aber leicht von der Frontplatte. Die Platinen des OK Drummers gab es in der M 253 (12 Rhythmen) und M 252 (16 Rhythmen) Ausführung und unterschied sich von aussen nur in der Anzahl der Rhythmenwahlschalter. Auch die IC Drumbox kann nur 12 Rhythmen, die 4 fehlenden Rhythmen werden durch die schwarzen Schalter gekennzeichnet uns dienen nur als unverkabelte Bohrung Füller. Ob es auch eine M 252 Version gab entzieht sich meiner Kenntnis, vielleicht wurden auch nur alte Restbestände an Frontplatten verwendet.

 

Da die komplette Rhythmerzeugung durch den IC bewerkstelligt wird, lässt sich das komplette Gerät leicht auf einer Platine aufbauen. Links sind die Rauschinstrumente untergebracht und durch Trimmpotis in der Lautsstärke einstellbar. Die Ausklingzeit kann nur durch auswechseln von Kondensatoren verändert werden. Die 2 schwarzen Zylinder sind 100mH Spulen die zur Filterung des Rauchens dienen und entsprechen den Original Schaltungsentwurf des Herstellers. Um einen CMos IC 4011 mit 4 NAND Gattern werden 4 Doppel T Generatoren zur Trommel und Clave Nachbildung aufgebaut. Obwohl zu jedem Generator 2 Trimmpotis gehören, lässt sich nur schwer ein Klang einstellen, der auch nur annähernd an die üblichen Beat Boxen erinnert. Es kommt eher ein gefärbtes Schaltknacksen aus dem Ausgang. Eine etwas "riskantere" Bestückung hätte sicherlich einen längeren Sustain der Instrumente zur Folge, wäre aber der Nachbausicherheit sicher nicht dienlich gewesen.

Unten rechts auf der Platine befindet sich besagter Rhythmus IC, darüber die Takterzeugung und Start/Stop Schaltung. Komplettiert wird das Gerät durch die Spannungsstabilisierung der 3 Versorgungsspannungen.

Jedes der 8 Instrumente lässt sich durch einen Schalter ausschalten. Das Gerät besitzt nur einen Mono Klinkenausgang, obwohl ein fest verdrahteter Stereo Ausgang oder Einzelausgänge wie bei den Fricke Geräten mit wenig Aufwand realisierbar gewesen wäre. Das kann der geübte Bastler aber auch selbst nachrüsten, genau wie die Buchse für den Fussschalteranschluss.

Die Rhythmen kann man auf obigen Bild ablesen, die Schalter für die Instrumente bedeuten von links nach rechts:
Bass Drum, Snare Drum, Clave, Hi Bongo (entspricht der Snare ohne Rauschen), Lo Bongo, Long Cymbal, Short Cymbal, Maracas.

Das IC M 253 wird direkt durch 12 Auswahlschalter angesteuert und die Rhythmen sind somit mischbar. Bei der M 252 Version wird eine 4x4 Schalter Matrix angewandt um die 16 Rhythmen auszuwählen. Ein Mischen wird dadurch unmöglich.

Der BA Schalter steuert den Wechselbass Eingang des Rhythmus IC´s. Nachdem aber keine Elektronik dafür vorgesehen ist, wird auch dieser in Schwarz gehalten und nicht verdrahtet. Netzschalter, Down Beat LED und Start/Stop Schalter runden das Bild ab. Tempo- und Lautstärkeregler erklären sich auch von selbst. Der Klangregler entspricht einer einfachen R/C Klangregelung wie sie auch in E Gitarren verwendet werden.

Auf Grundlage der SGS Ates Schaltungsapplikation kam auch eine Bauanleitung in einer Elo 1980 heraus. Mitte der 80er wurde die Tonerzeugung in einer Bauanleitung veröffentlicht, die mittels Interface den Minimal Homecomputer Sinclair ZX 81 zur programmierbaren Drum Machine machte.

Leider klingt die Schaltung so, wie die, die Ende der 70er in billige Heimorgeln eingebaut wurden. Wer sich mit Lötkolben und Schaltungstechnik auskennt, kann diesen Geräten sicherlich etwas abgewinnen. Zum Samplen muss man sie zu zumindest nicht einkaufen.

 


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