Programmierbarer Analog Rhythmusroboter aus DDR Zeiten. Wird oft mit einer TR 808 des Ostens verglichen, kann ich aber nicht so empfinden, da sie halt doch anders klingt, mehr Schiebregler und auch Midi serienmässig hat. Über eine mehrpolige Steckerleiste sind die Einzelausgänge herausgeführt. Wer ein Vermona Mischpult besaß, konnte sich mit einem Verbindungskabel jede Menge Steckarbeit sparen. Die Midischnittstelle hat den Nachteil, dass die Firmware im Gerät (3 Eproms) auf den neuesten Stand sein muss, sonst werden die westlichen Midi Geräte Schwierigkeiten machen. Ob das Problem politisch bedingt oder nur ein Programmierfehler ist, kann ich leider nicht beurteilen.

Die 16 Presetrhythmen heissen:
 

Die 12 programmierbaren Instrumente sind: Bass Drum, Snare 1/2, Hi Hat open / Closed, hi - mid - lo Tom, Cowbell, Claves Cymbal und Clap. Dazu kann noch ein Accent programmiert werden. Die Instrumente werden entweder über Einzelausgänge an dem oben beschriebenen Stecker abgenommen oder Stereo an 2 Klinkenbuchsen. Das Stereo Panorama ist fest eingestellt, aber die Lautstärke kann für jedes Instrument einzeln (jeweils 1 Regler für ein Tom!) voreingestellt werden. Dazu kommt noch ein Schieberegler für Accent und einer für Headphone Lautstärke.

Räumlich unter den 16 Preset Tastern sind 10 Taster für die Anwahl der 10 selbst programmierten Rhythmen und 4 Taster zur "Chain" Bildung der Rhythmen, anderswo auch "Song" genannt. Die letzten 2 Taster dienen zur Programmierung der Rhythmen und Anzeige der Steps bei der Programmierung.

Jeder dieser 32 Taster dient gleichzeitig zur Step by Step oder Realtime Eingabe der Rhythmenprogrammierung. Die darüber liegenden Leuchtdioden laufen dabei im Realtime Modus in alter Roland Manier als Lauflicht durch.

Eine 3 1/2 stellige 7 Segment Anzeige ist das zweite optische Tor zur Aussenwelt. In der Regel zeigt es die Beats per Minute an.

6 Taster unten links dienen zur Programmiermodus Einstellung, Chainbildung oder zur Midi Einstellung. Die 6 Taster in der Mitte beinhalten einen "Flam" Effekt, der mit dem "Tom/Snare" Umschalter entsprechend umgeschaltet werden kann. "Change" lässt 2 vorgewählte Rhythmen wechseln und "sec Rhythm" wird dieser entsprechend ausgewählt. "Bass Only"  lässt die Bassdrum alleine weiter stampfen und "Metronom" schaltet einen Metronom Schlag zu den Rhythmen dazu.

"Solo" und "Fill-In" sollten sich von selbst erklären. Die beiden Funktionen unterscheiden sich nur durch die Länge der Takte. Zu jedem Preset und jedem frei programmierten Rhythmus gehört ein entsprechender Fill-In oder ein Solo. Bei den freiprogrammierten Rhythmen müssen diese natürlich auch erst programmiert werden. Programmiert werden kann auch das "Auto Tempo", so dass zu jedem Rhythmus das entsprechende Tempo bereit steht. "Count Start" startet einen Einzähler und dann den Rhythmus.

Die Start / Stop Taste erklärt sich von selbst. Eine rote und eine grüne Doppel LED zeigen den Downbeat und die Viertelschläge an.

Ein dicker Temporegler und ein etwas kleinerer Lautstärkeregler sind die einzigen Drehregler am Gerät.

Die Rückseite weist neben Netzschalter und 2 Sicherungen nichts ungewöhliches auf. Ganz rechts im Bild ist die grosse Buchse für die Einzelausgänge, aber auch für diverse Steuerbefehle. Die DIN Buchsen sind die gewohnten Midi In / Out Buchsen. Audio Out und Klinkenbuchsen für Fussschalteranschlüsse sind wir bereits von anderen Geräten dieser Bauart gewohnt.

Sauber aufgeräumt ist das Innere der DRM, auch wenn die zahlreichen Kabelbäume einen anderen Eindruck entstehen lassen. Oben sieht man die 2 Instrumenten Platinen. Daneben wäre noch das Netzteil und das Bedienteil ist auch auf einer weniger gut zugänglichen Platine untergebracht. Schraubt man die Bodenplatte ab erhält man Zugang zu der Prozessor Platine und der kompletten Ansteuerung. Es wird ein Z80 Prozessor mit entsprechender Peripherie verwendet. Um den flüchtigen Speicher zu Puffern werden in einem Fach auf dem Boden 3x 1,5 Volt Mignon Zellen eingelegt. Sind die leer, muss man neu programmieren. Nimmt man Akkus passiert nichts. Durch eine Brücke im Netzteil kann man das Gerät aber auf Akku Betrieb umstellen, dann sollte aber auf keinen Fall mehr Batterien verwendet werden, da diese explodieren könnten. Auslaufen tun sie auf alle Fälle. Durch das Extra Fach im Boden werden aber Schäden auf der Platine vermieden.

Anleitung und Service Manual gibt es unter www.vermona.de zum Download. Der dortige Link zu einem Vermona Techniker hilft evtl. auch bei anderen Problemen weiter.

Sollte noch jemand einen Temporegler Knopf übrig haben, bitte bescheid mailen!